Fachverbände im Qualitätsmanagementumfeld
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Die Rolle von Verbänden für Qualität im FM
Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserung sind im deutschen Facility Management entscheidend, um effiziente Prozesse, Kosteneinsparungen und hohe Nutzerzufriedenheit zu erreichen. Branchenverbände tragen wesentlich dazu bei, diese Qualitätsziele zu fördern. Sie entwickeln Qualitätsstandards und Zertifizierungen, bieten Weiterbildung und Leitfäden an und schaffen Plattformen für Erfahrungsaustausch. Für FM-Abteilungen bedeutet dies, dass sie auf bewährte Methoden und einheitliche Vorgaben zurückgreifen können. Diese Verbände vernetzen Betreiber, Dienstleister und Fachleute, wodurch Best Practices verbreitet und Qualitätsmaßnahmen im Facility Management gestärkt werden.
GEFMA – Deutscher Verband für Facility Management
Der GEFMA e. V. ist der maßgebliche Branchenverband des Facility Managements in Deutschland. Er bündelt die unterschiedlichen Interessen von FM-Betreibern, Dienstleistern und Planern. Zentrales Ziel des GEFMA ist es, durch Forschung und Standardisierung die Professionalität und Qualität im Facility Management zu steigern. Dazu entwickelt der Verband seit Jahrzehnten Richtlinien und Leitfäden (z. B. GEFMA-Merkblätter 100, 400 und die DIN EN ISO 41001), die als Qualitätsrahmen für FM-Prozesse dienen. Außerdem fördert der GEFMA den Wissenstransfer etwa durch Studien, Publikationen und Arbeitskreise. In Summe schafft der Verband so einheitliche Qualitätsmaßstäbe für die Branche und treibt Innovationen voran.
Rolle für FM-Qualität:
Erarbeitet und verbreitet unternehmens- und branchenspezifische Qualitätsstandards im FM, um einheitliche Best Practices zu etablieren.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Seminare und Zertifikatslehrgänge (z. B. „Zertifizierter Gebäudemanager“) vertiefen praxisnahe FM-Kenntnisse.
Technische Standards: Herausgabe von Richtlinien (GEFMA-Richtlinien und -Merkblätter) zu CAFM, Instandhaltung, Energiemanagement u. a.
Netzwerk und Benchmarking: Organisation von Kongressen, Arbeitskreisen und Publikationsprojekten (z. B. FM-Monitoring) zum Erfahrungsaustausch und Leistungsvergleich.
DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
Die DGNB e. V. fördert nachhaltige Qualität in der Bau- und Immobilienbranche. Ihr ganzheitliches Zertifizierungssystem bewertet Gebäude entlang ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Kriterien. Im Facility Management dient das DGNB-System dazu, den Wert und die Lebenszykluskosten von Gebäuden zu optimieren. Die DGNB stellt Leitfäden und Kriterienkataloge zur Verfügung, mit denen Betreiber Qualität und Nachhaltigkeit der Gebäude objektiv messen und verbessern können. Sie stärkt so die Qualitätsorientierung, indem sie Planer, Errichter und Betreiber mit einheitlichen Maßstäben ausstattet und kontinuierliche Qualitätsentwicklung im Gebäudebetrieb ermöglicht.
Rolle für FM-Qualität:
Definiert Nachhaltigkeitskriterien, die sich auf die Gesamtqualität von Gebäuden auswirken, und macht Nachhaltigkeitsaspekte zur messbaren Qualitätsgröße.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Schulungen zum DGNB-Zertifikat und Nachhaltigkeitsmanagement in Gebäuden.
Technische Standards: DGNB-Zertifikatsregeln und Bewertungssysteme (Systematik für Qualitätskriterien über den gesamten Lebenszyklus).
Netzwerk und Benchmarking: Veranstaltungen und Erfahrungsaustausch in DGNB-Expertenkreisen sowie nationale/internationale Branchenkonferenzen.
Die Gebäudedienstleister – Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV)
Der BIV („Die Gebäudedienstleister“) vertritt als Bundesinnungsverband das Fachhandwerk der Gebäudereinigung. Sein Hauptanliegen ist die Sicherstellung hoher Dienstleistungsqualität in der Gebäudereinigung. Über den Qualitätsverbund Gebäudedienste (QV) gibt der Verband verpflichtende Qualitätsstandards vor und zertifiziert Mitgliedsbetriebe. Damit garantiert er seinen Kunden fachgerechte Reinigungsleistungen auf hohem Niveau. Zusätzlich fördert der Verband die Fachausbildung und Weiterbildung im Reinigungsgewerbe. Die Selbstverpflichtung zu QS-Maßnahmen im QV stärkt das Qualitätsbewusstsein in der Branche und sichert einheitliche Qualitätsprozesse.
Rolle für FM-Qualität:
Einführung eines branchenspezifischen QM-Systems über den Qualitätsverbund Gebäudedienste (QV) zur Sicherstellung einheitlicher Reinigungsqualität.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Qualifizierungsprogramme für Objekt- und Gebäudereiniger sowie QM-Schulungen (z. B. Betriebsleiterlehrgänge, QIV-Ausbildung).
Technische Standards: QV-Standards und Regelwerke für Reinigungsprozesse und -produkte sowie Richtlinien für nachhaltiges Gebäudemanagement.
Netzwerk und Benchmarking: Austausch in Innungsverbänden, Qualitätszirkeln und Fachforen sowie jährliche Fachtagungen der Branche.
DGQ – Deutsche Gesellschaft für Qualität
Die DGQ e. V. ist Deutschlands größter Fachverband für Qualitätsmanagement. Ihr Satzungsziel ist es, Methoden und Wissen des Qualitätsmanagements branchenübergreifend weiterzuentwickeln und praktische Umsetzung zu fördern. Der Verband baut ein Netzwerk von QM-Experten auf (Firmen- und Einzelmitglieder) und bietet zahlreiche QM-Zertifikatslehrgänge (z. B. nach DIN EN ISO 9001, EFQM-Excellence). Für FM-Abteilungen ist die DGQ Anlaufstelle, um wirksame QM-Werkzeuge und -Prozesse kennenzulernen. Durch Seminare, Best-Practice-Guides und Fachkreise vermittelt die DGQ Qualitätswissen, das FM-Abteilungen hilft, eigene Leistungen systematisch zu verbessern.
Rolle für FM-Qualität:
Vermittelt branchenunabhängig bewährte QM-Methoden und -Standards, die Facility-Manager nutzen können, um Service- und Prozessqualität zu optimieren.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Zertifikatslehrgänge zum Qualitätsbeauftragten, internen Auditor (z.B. gemäß ISO 9001) und zu QM-Tools (Six Sigma, Lean).
Technische Standards: Verbreitung von QM-Systemnormen (ISO 9001, ISO 41001) und Qualitätswerkzeugen (z. B. EFQM-Modell).
Netzwerk und Benchmarking: Regionalkreise, Fachforen und der jährliche DGQ-Qualitätstag bieten Erfahrungsaustausch, Fallstudien und Branchenvergleiche im Qualitätsmanagement.
VDI – Verein Deutscher Ingenieure
Der VDI e. V. ist ein technischer Fachverband, der das Ingenieurwesen in Deutschland repräsentiert. Viele FM-relevante Standards werden in VDI-Gremien erarbeitet. Besonders bekannt ist die Richtlinie VDI 6022 zur Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen, aber auch VDI 2180 (Förderung) oder VDI 6023 (Wasserhygiene) haben Qualitätswirkung im Gebäudebetrieb. Kurz gesagt liefert der VDI technische Spezifikationen, die Gebäudeanlagen sicher und effizient machen. Damit trägt der Verband indirekt zur Qualität im FM bei, indem er Ingenieuren praxisnahe Vorgaben (etwa Lüftungs-, Heizungs- und Elektrotechnik) gibt, die die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit von Anlagen gewährleisten.
Rolle für FM-Qualität:
Entwicklung technischer Richtlinien (z. B. VDI 6022) und Normen für Planung und Betrieb von Gebäudetechnik, die als Maßstab für Sicherheit und Hygiene dienen.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Seminare und Fachliteratur zu VDI-Richtlinien (insbesondere zu technischen Themen wie Lüftung, Heizung, Elektrik).
Technische Standards: VDI-Richtlinien und -Normblätter bieten verbindliche Vorgaben (z. B. Raumluftqualität, Wasserbehandlung) sowie Empfehlungen für energieeffizienten und sicheren Betrieb.
Netzwerk und Benchmarking: VDI-Fachforen und Arbeitskreise für Gebäude- und Facility-Engineering ermöglichen Erfahrungsaustausch zwischen Ingenieuren und FM-Fachleuten.
RealFM e. V.
RealFM e. V. ist der berufsständische Verband der Real-Estate- und Facility-Manager in Deutschland. Er versteht sich als branchenübergreifende Plattform für FM-Verantwortliche. RealFM fördert den Erfahrungsaustausch und die Professionalisierung des FM durch Publikationen und Schulungen. So erarbeitet RealFM Leitfäden zu aktuellen FM-Themen (z. B. BIM2FM, digitale Instandhaltung) und gibt jedes Jahr einen FM-Benchmarking-Bericht heraus. Der Verband stellt Informationen über Trends, Kennzahlen und Best Practices bereit und stärkt so die Qualität im Betrieb. In seinem Selbstverständnis ist RealFM „die einzige branchenübergreifende Plattform“ für Facility- und Immobilienmanager in Deutschland.
Rolle für FM-Qualität:
Schaffung von Vergleichs- und Bewertungsmaßstäben (FM-Benchmark) sowie Leitfäden (z. B. zur Digitalisierung), mit denen Betreiber ihre Prozesse qualitätssichernd optimieren können.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Seminare und Workshops zu Fachthemen (u. a. BIM-in-FM, FM-Controlling, digitale Instandhaltung).
Technische Standards: Publikation von Praxisleitfäden (z. B. FM-Vertragsmuster, Qualitätskataloge, Richtlinien zu CAFM-Systemen).
Netzwerk und Benchmarking: Nationale Kongresse und Arbeitskreise sowie der jährliche FM-Monitor-Bericht bieten Austausch zu Leistungskennzahlen und Best Practices.
IFMA – International Facility Management Association (Germany)
Die IFMA ist eine weltweit agierende FM-Organisation mit einer aktiven deutschen Sektion. Als führende Autorität im Facility Management bietet IFMA Bildungsprogramme, Forschungsergebnisse und Networking-Möglichkeiten. Ziel ist es, FM-Fachkräften globales Know-how und Best Practices zugänglich zu machen. Die IFMA vermittelt internationale Qualitätsstandards, etwa durch die Zertifizierungen Certified Facility Manager (CFM) und Facility Management Professional (FMP). Dadurch werden Wissen und Professionalität der deutschen FM-Experten gestärkt. Über ihr breites Netzwerk (Konferenzen, Publikationen, eine Wissensbibliothek) fördert IFMA zudem den Erfahrungsaustausch und die Einführung innovativer Lösungen im deutschen FM.
Rolle für FM-Qualität:
Ermöglicht deutschen FM-Fachleuten Zugang zu globalen Standards und Best Practices, um die Servicequalität zu verbessern.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Internationale Zertifizierungsprogramme (CFM, FMP) steigern Qualifikationen und QM-Kompetenz.
Technische Standards: Bereitstellung umfassender Ressourcen (Studien, Leitfäden) aus der globalen IFMA-Bibliothek für aktuelle FM-Themen.
Netzwerk und Benchmarking: Weltweite Kongresse, Fachforen und Benchmarking-Tools ermöglichen Vergleiche mit internationalen Branchenkennzahlen.
DIN e. V. – Deutsches Institut für Normung
Das DIN ist das deutsche Normungsinstitut und prägt die Qualität von Produkten und Prozessen bundesweit. Im Facility Management setzen DIN-Normen wichtige Qualitätsmaßstäbe. Sie sorgen dafür, dass Anlagen und Leistungen hohe Sicherheits-, Umwelt- und Leistungsanforderungen erfüllen. Beispielsweise legt DIN EN 15221-3 «FM – Leitfaden für Qualität» die Kriterien für ein wirksames Qualitätsmanagement in FM fest. Insgesamt gewährleistet die Normung, dass FM-Prozesse standardisiert ablaufen und ständigen Verbesserungen unterliegen. DIN unterstützt FM-Abteilungen daher, indem es Rahmenwerke für Prozessoptimierung, Risikomanagement und Nachhaltigkeit bereitstellt. Dabei arbeitet es eng mit Industrie und Experten zusammen, um Normen aktuell zu halten.
Rolle für FM-Qualität:
Nationale Standards und Normen schaffen einheitliche Qualitäts-, Sicherheits- und Effizienzvorgaben für FM-Prozesse.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Seminare und Fachinformationen zum Verständnis und zur Anwendung relevanter Normen (z. B. DIN EN 15221-1 ff., ISO 41001).
Technische Standards: Veröffentlichte DIN-Normen (inkl. übersetzte ISO-Normen) für FM-Bereiche, z. B. Qualitätsmanagement (EN 15221-3), Flächenmanagement, Instandhaltung etc.
Netzwerk und Austausch: Mitarbeit in DIN-Gremien und Fachkreisen ermöglicht FM-Profis, Normen mitzugestalten und sich über Neuerungen zu informieren.
VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
Der VDMA e. V. ist der Branchenverband des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus und legt großen Wert auf „Made in Germany“ – Qualität. Für FM-Abteilungen bedeutet das: Viele Komponenten der Gebäudetechnik (Pumpen, Aufzüge, Klimageräte usw.) stammen von Mitgliedsunternehmen des VDMA und unterliegen strengen Fertigungsstandards. Durch Kooperationen mit Normungsinstituten und Forschungsprojekten unterstützt der VDMA Innovationen im Bereich Gebäudetechnik. FM-Profis profitieren davon, dass die verbandsinternen Initiativen etwa praxisnahe Leitfäden und Studien zu neuen Technologien (z. B. Industrie 4.0, Digitalisierung) liefern. Auch wenn Qualität im FM nicht das einzige VDMA-Thema ist, fördert der Verband indirekt die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von FM-Systemen durch hochwertige Industrieprodukte.
Rolle für FM-Qualität:
Fördert hohe Qualitätsstandards in der technischen Gebäudeausrüstung („Made in Germany“) durch Branchenrichtlinien und Normungsarbeit.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Aus- und Weiterbildung: Fachkonferenzen und Publikationen zu Trendtechnologien (z. B. Gebäudeautomation, Smart Building).
Technische Standards: VDMA-Leitfäden und -Stellungnahmen zur sicheren und energieeffizienten Anlagentechnik (Pumpen, Filter, Aufzüge etc.).
Netzwerk und Austausch: Arbeitskreise und Messen, auf denen FM-Verantwortliche Hersteller und Produktneuheiten kennenlernen können.